Der Bio-Gemüsegarten

Knackiger Salat und saftige Möhren, frisch aus dem eigenen Bio-Gemüsegarten. Da winken viele gleich ab. Zu viel Mühe und Schufterei. Da stimme ich voll und ganz zu! Mir und meinen Kindern macht das gleich so viel Spaß, dass wir gar nicht genug von dieser Buddelei bekommen können und wir finden immer noch ein neues Plätzchen für Gemüse und Kräuter. Mancher denkt jetzt an das Rechteck aus säuberlich gezogenen Reihen, wo das Gemüse stramm steht und unter seinesgleichen bleibt. Lösen Sie die strenge Form doch mal auf und pflanzen das Gemüse rund und ornamental! Der Bio-Gemüsegarten kann nämlich auch aktiv als Gestaltungselement in den Garten integriert sein. Mit einer originellen Beeteinfassung strukturiert er den Garten auch in der vegetationsarmen Jahreszeit. Im Sommer darf es dann üppig zugehen, die Einfassung rückt nun in den Hintergrund.

Im März gibt der Weidenzaun Struktur

Der August ist üppig und bunt

Die Hauptrolle spielt selbstverständlich das Gemüse. Die Auswahl an historischen und modernen Kultursorten ist schier unerschöpflich und qualitativ hochwertiges Pflanzgut in Bio-Qualität regional erhältlich. Hier gilt es, die richtigen Sorten auszuwählen. Gerade im Bio-Gemüsegarten kann hier durch geschickte Sortenwahl Ernteverlusten vorgebeugt werden. Im Zuge der Industrialisierung der Landwirtschaft wurde bei modernen Sorten kaum Wert auf Resistenzen gelegt, da im konventionellen Anbau ohnehin chemischer Pflanzenschutz betrieben wird. Viele Kartoffelsorten wurden speziell für den Bio-Anbau mit hohen Krautfäule-resistenzen gezüchtet. Wer aus den über 1000 Sorten frühe, mittlere und späte mit verschiedenen Kultureigenschaften wählt, wird staunen, wie bunt und vielfältig Knollen und Kartoffelblüten sein können. Da macht auch den Kindern das Essen Spaß!

Sortenvielfalt

gesundes Kartoffel-Laub

Agria bildet zuverlässig große Knollen

Mischkultur erhält Boden und Pflanzen gesund. Durch langjährige Erfahrung weiß man inzwischen sehr genau, welche Kulturen einander Schädlinge fern halten, sich im Wurzelraum aus dem Wege gehen oder einander überhaupt nicht leiden können. Ergänzt wird der Gemüsegarten durch Einjährige wie Tagetes, Ringelblumen und Kapuzinerkresse. Diese Gemüsebegleiter sehen nicht nur phantastisch aus, sie vertreiben auch so manchen Schädling und locken zahlreiche Nützlinge an. 

Ringelblumen sind bekannt für ihre Wirkung gegen Drahtwürmer im Boden, werden von Schnecken gemieden und locken Bestäuber in den Garten. Auch all die anderen Einjährigen unterstützen das Gemüse auf seinem Weg in unsere Küchen. So verwirrt Borretsch den Kohlweißling bei der Eiablage, Lavendel hindert Rübenfliege und Lauchmotte an der Orientierung und Tagetes tötet Nematoden ab, um nur einige Beispiele zu nennen. Allgemein gilt, je vielfältiger und artenreicher das Gemüse angebaut wird, desto gesünder die Pflanzen. Durch Ernte entstehende Lücken können direkt wieder bepflanzt werden und zwischen junge Kohlpflanzen passt im Frühling so mancher Salatkopf! Mein Gemüsebeet erinnert meistens an eine große Salatschüssel und ich gehe tatsächlich mit einer großen Schüssel durch die Beete und pflücke hier und dort, was besonders saftig aussieht.

Dann kommt der Erntesegen und man ist überrascht, wieviel Gemüse auf nur 10 Quadratmetern wachsen kann. Da gilt es dann, die Nachbarn zum Grillen einzuladen und reichlich Gemüse an Freunde zu verschenken. Auch die Rezepte zum Einkochen, Einlegen und Fermentieren sind endlos und wem das dann doch zu viel Arbeit ist, der friert das klein geschnittene Gemüse einfach ein. Das geht mit Spinat, Bohnen und den meisten anderen Gemüsen ganz wunderbar und spätestens im Winter hat man die „Bohnenwochen“ der üppigen Sommerernte wieder vergessen und freut sich auf Gemüse aus eigener Ernte. Falls Sie jetzt Lust haben, mal einen ganz anderen Gemüsegarten anzulegen, sprechen Sie mich gerne an!

Bunter Mangold

Küchenzwiebel Sturon

Eisbergsalat Marius

Karottenliebe

Bio-Gemüse mit Blütenzauber
Ende